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MZ-Presseartikel 1. Sonntags-Matinee 2007 PDF Drucken E-Mail
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Geschrieben von Paul Spengler   
Mittwoch, 21. Februar 2007
mz-logo_rgb.gif Redakteur: Paul Spengler

Ein Konzert, das den Namen verdient

Die fünfte Sonntagsmatinee mit jungen Musikschülern in der Bernburger Diesterwegschule

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Anne-Katrin Kreisel, Dennis Schmidt und Felix Weber spielen auf ihren Blockflöten beim fünfte Sonntagsmatinee. MZ-Foto: Kerstin Friedrich

Bernburg/MZ. Die Aula der Dies­terwegschule in der Bernburger Talstadt bietet ein wunderschönes Ambiente für Konzerte und andere Aufführungen. Dies zeigte sich er­neut am vergangenen Sonntag, als die Bernburger Musikpädagogin Vera Böhlk bereits zum fünften Mal zu einer einstündigen Matinee für ihre fortgeschrittenen Schüler einlud. Rund 80 Gäste - unter ihnen zahlreiche Eltern und Großeltern der Musikschüler - waren der Ein­ladung gefolgt, um ihre Kinder und Enkel auf der Bühne zu sehen.

Erfreulicherweise zeigte sich, dass die jungen Streicher, Holzbläser und Klavierspieler im Alter zwi­schen zwölf und 20 Jahren auch dann nicht in Hektik verfielen, wenn sie gelegentlich einmal der richtigen Ton verpassten. „Unter Anspannung etwas zu zeigen, das ist genau das, was wir brauchen", leitete ihre Musiklehrerin zu den einzelnen Programmpunkten über. Genau dies wird wohl einer der ent­scheidenden Vorteile solcher Auf­führungen für die Erfahrung von Nachwuchsakteuren sein: Man muss sich vor einer begrenzten, fa­miliären Öffentlichkeit voll auf sei­ne eigene Sache konzentrieren, oh­ne sich von guten Ratschlägen ver­rückt machen zu lassen. Musik als individueller Auftritt und als Erle­ben in einer Gruppe.

„ Unter Anspannung etwas zu eigen, das ist genau das, as wir brauchen."
Vera Böhlk Musikpädagogin

Annemarie Marx war an diesem Morgen zum ersten Mal dabei. Ve­ra Böhlk hatte für sie ein Largo von Antonio Vivaldi ausgesucht, das die Schülerin auf ihrer Sopranflöte mit Klavierbegleitung vortrug. Eine völlig andere Musikfarbe brachte wiederum Franz Georg Hey ins Gehör.

Der 20-Jährige mit der Stimmlage Tenor trat bereits in der Attitüde ei­nes klassischen Sängers auf, als er „The fatal hour" von Henry Purcell (1659 bis 1695) interpretierte. Sei­ne Musiklehrerin hatte die Zuhörer bereits auf „die etwas eigenartige englische Harmonie" des Barock-Komponisten vorbereitet.

Überhaupt verstand es die Veran­stalterin des Schülerkonzerts, im­mer wieder Informationen oder kleinere Erzählungen zur musika­lischen Geschichte der einzelnen Stücke einfließen zu lassen. Zudem hatten die Gäste einen Konzertplan mit den ausgewählten Stücken, Na­men der Interpreten und den Le­bensdaten der Komponisten zur Hand. Diese professionelle Vorbe­reitung eines Schülerkonzerts machte es möglich, nicht nur ei­nem familiär geprägten Konzert lauschen zu können, sondern zu­dem etwas über das Leben der Mu­sikschaffenden und die Entste­hungsgeschichte ihrer Werke zu erfahren.

Die Geschwister Veronica und Mar­tina Enders (Klavier und Cello) hat­ten sich vor kurzem gerade auf ei­nen Wettbewerb vorbereitet. Sie interpretierten das „Räuberspiel" des russischen Komponisten Alex­ander Gretschaninoff (1864 bis 1956), in dem sich Räuber und Gendarm im musikalischen Wech­selspiel begegnen. Wie Vera Böhlk erläuterte, handelt es sich um eine Verbindung zeitgenössischer -doch nicht atonaler - Musik mit folkloristischen Elementen.

Die Sonntagsmatinee findet seit 2005 zweimal im Jahr statt. Parallel dazu läuft viermal pro Jahr die Reihe „Kinder spielen für Kinder", in der die Drei- bis Zehnjährigen vor Gleichaltrigen musizieren. Als angenehm erweist sich bei dieser Konzeption, dass unterhaltende Musik selbstverständlich ihren Platz neben den meist hoch geach­teten klassischen Klängen ein­nimmt.

So spielte Luca Koken gekonnt ei­nen Ragtime von Scott Joplin, wäh­rend sein älterer Bruder Sven mit Moon River einen Titel interpre­tierte, den der amerikanische Kom­ponist Henry Mancini 1961 für den Film „Frühstück bei Tiffany" ge­schrieben hat.. Das Schülerkonzert war auf jeden Fall ein Konzert, das diesen Namen auch verdient.

Letzte Aktualisierung ( Mittwoch, 21. Februar 2007 )
 
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