Erschienen 11.10.2010 • MZ Lokalteil Bernburg • Seite 10
Auch kleine Marienkäfer werden einmal groß
JUBILÄUM Kindergarten im Buschweg feiert sechsten Geburtstag mit viel Bewegung.
VON SUSANNE WEIHMANN
Mit einem musikalischen Mit-Mach-Programm für Kinder und Eltern begann der Tag im Kindergarten. Foto: Engelber Pülicher
BERNBURG/MZ - Wie durchtrennt man wohl ein Band bei einer Einweihung ohne entsprechendes Hilfsmittel? Diese Frage stellte sich dem fünfjährigen Nils-Michael, als er am Samstag die neue Hangrutsche in der städtischen Kindertagesstätte "Marienkäfer" einweihen sollte, aber keine Schere hatte, und beantwortete sie auf praktische Weise: Er durchtrennte einfach mit einem beherzten Handschlag das rote Band und schon war der Weg für die Premieren-Rutschpartie frei. "Das war echt cool", kommentierte er anschließend die Rutschpartie.
"Das ist alles so klein geworden." Nico früheres Kindergartenkind
Eigentlich sollte der Sponsor der Rutsche, der Bernburger Maritime Club (BMC), bei der Einweihung dabei sein. Doch der zweite Vorsitzende, Marian Haft, sei im Urlaub, sagte Kita-Leiterin Annett Morge. Daher habe man die Rutsche zum sechsten Geburtstag, den die Kita am Samstag feierte, schon einmal inoffiziell eingeweiht. "Wir weihen die Rutsche schon mal ein, weil die Kinder so gern rutschen wollen", erklärte sie. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen dann auch Vertreter des BMC dabei sein, die für die Rutsche einen Teil der Einnahmen aus dem Kutterrudern gespendet hatten.
Bei den Kindern zumindest kam das neue Spielgerät sofort an. Schnell hatte sich eine lange Schlange dahinter gebildet. Alle wollten die neue Rutsche einmal ausprobieren. "Das hat Spaß gemacht. Das hat Spaß gemacht", rief die dreijährige Maja triumphierend ihren Eltern zu, nachdem sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Der siebenjährige Nico indes versuchte sich beim "Tore schießen". Zweimal traf er mit Effet nur den Pfosten, den dritten Versuch setzte er an die Latte. Dann versuchte er es mit etwas Gefühl und brachte den Ball so schließlich im Kasten unter. Rutsche und Tor waren nur zwei Stationen auf dem Weg zur begehrten Medaille, denn die gab es für diejenigen Kinder, die am Ende alle Etappen - von der "Kürbisernte" bis zum Verkehrsparcours - erledigt hatten.
Der siebenjährige Nico besucht zwar inzwischen die zweite Klasse der Grundschule, doch früher ist er in die Kita "Marienkäfer" gegangen. Er staunte, wie viel sich hier seitdem verändert hat. "Das ist alles so klein geworden", meinte der Siebenjährige. Annett Morge hingegen ist eher der Ansicht, dass Nico in der Zwischenzeit um einiges größer geworden ist. Sie freute sich, dass auch ehemalige Kindergartenkinder und deren Eltern den Weg in die Einrichtung gefunden hatten. "Es ist ohnehin erstaunlich, wie viele Kinder und Eltern hier in all den Jahren schon ein- und ausgingen", blickt sie auf die vergangenen sechs Jahre zurück. Damals kamen Kinder aus den ehemaligen Kitas aus Strenzfeld, Waldau und der Schulze-Boysen-Siedlung in den Ersatzneubau im Buschweg. Das seien kleine Einrichtungen mit einer familiären Atmosphäre gewesen, berichtet Annett Morge. "Die zunächst großen Gruppen in der neuen Kita sind vermutlich die gravierendste Veränderung für die Eltern gewesen", glaubt die heutige Leiterin. Doch inzwischen habe sich auch im "Marienkäfer" eine familiäre Atmosphäre entwickelt, sagt Morge. Auch die Erzieher seien zu einem "starken Team" zusammen gewachsen und es haben sich im Laufe der Jahre bestimmte Traditionen entwickelt, wie das gemeinsame Basteln mit den Eltern zu Ostern oder zu St. Martin. Zudem wird seit einigen Jahren in der Kita verstärkt Wert auf gesunde Ernährung und Bewegung gelegt. Das unterstreicht auch die Patenschaft mit dem Polizeisportverein Bernburg. Und deshalb waren die kleinen sportlichen Wettbewerbe zur Geburtstagsparty auch kein Zufall. Das hatte bereits zur Eröffnung mit einem musikalischem Programm des Cantalino-Kinderchors unter der Leitung von Vera Böhlk begonnen, bei dem sich Groß und Klein aktiv beteiligen musste. Diejenigen, die sich am Ende ausgepowert und ihre Medaillen empfangen hatten, konnten sich anschließend am Büfett bedienen, das mit Obst- und Gemüsetellern, Schnittchen und Kuchen für alle Geschmäcker etwas zu bieten hatte.
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