Allgemeine Eltern-Informationen zum Instrumentalunterricht
Ist mein Kind "musikalisch"?
Meine Erfahrung im frühen Instrumentalunterricht und in der
Elementaren Musikpädagogik hat gezeigt, dass bisher kein Kind wirklich
"unmusikalisch" ist.
Vielleicht haben Sie bei Ihrem Kind beobachtet, dass es sich
für Musikinstrumente interessiert oder Ihr Kind nimmt an einem Kurs
"Elementare Musikpädagogik" teil und möchte nun ein Instrument
spielen lernen.
Die erste Frage, die sich für Eltern in diesem Moment
stellt, lautet: "Ist mein Kind überhaupt musikalisch - lohnt sich eine
Förderung?".
Meine Erfahrung im frühen Instrumentalunterricht und in der
Elementaren Musikpädagogik hat gezeigt, dass bisher kein Kind wirklich
"unmusikalisch" ist.
Die Diskussion um "musikalisch" oder "unmusikalisch" als Entscheidungsgrundlage für Instrumentalunterricht
ist oft Ausdruck einer Haltung, die gerade durch den limitierten Zugang zu den
Bildungsressourcen in der DDR entstand. Damals stand der Instrumentalunterricht
im Zeichen der Herausbildung einer repräsentativen Elite, vergleichbar mit dem
Leistungssport. Dieses Prinzip steht dem Erlernen des Instrumentalspiels als
wichtiger Teil der Gesellschaftskultur entgegen. Das hat dazu geführt, dass das
"Musik-Machen" immer mehr aus dem Alltag verdrängt wurde.
Wie beim Lesen- und Schreibenlernen stellt sich auch bei der
Entscheidung zum Instrumentalunterricht nicht die Frage nach einer speziellen
"Begabung".
Wichtig ist vor allem, dass das Kind eine unbelastete
Beziehung zu dem zu erlernenden Instrument aufbauen kann. Das setzt zunächst
voraus, dass es sich selbst für ein Instrument entscheiden kann und dass dieses
Instrument seinen persönlichen Vorlieben entspricht.
Wie kann ich mein Kind unterstützen, wenn es sich für Instrumentalspiel
interessiert ?
Für die Entscheidung zu einem Instrument ist es wichtig,
dass das Kind eigene Erfahrungen mit dem Instrument machen kann. Ein Instrument
muss "begriffen" werden. Dazu benötigt das Kind Zeit.
Nun muss geklärt werden, ob das Instrumentalspiel mit Hilfe
eines Musikpädagogen oder im Selbststudium erfolgen sollte.
Speziell für diese Phase biete ich in einem zeitlich
begrenzten Rahmen (pro Instrument ca. 4 - 8 Unterrichtseinheiten)
unverbindliche Probestunden an. Diese dienen nicht nur zum Kennenlernen der
Instrumente, sondern auch zum Aufbau der Beziehung zwischen Pädagogen und Kind.
Wie geht es weiter?
Sollte sich das Kind für ein Instrument entschieden haben,
wäre es ratsam, einen Unterrichtsvertrag abzuschließen, der einen regelmäßigen
Instrumentalunterricht gewährleistet.
Brauche ich ein eigenes Instrument?
Das ist von dem zu erlernenden Instrument abhängig. Beim
Klavier führt kein Weg an einem Instrument in der elterlichen Wohnung vorbei.
Je nachdem, ob es sich dabei um ein gebrauchtes oder neuwertiges Instrument
handelt, liegen die Preise für die Anschaffung zwischen 500 und 2500 EUR.
Wichtig - Keyboards und E-Pianos sind kein Ersatz!
Bei der Blockflöte bietet sich der Kauf eines
Anfängerinstrumentes an. Die Kosten liegen bei ca. 25,00 EUR.
Beim Violoncello ist es ratsam, zunächst ein Leihinstrument
zu wählen, da es je nach Körpergröße des Kindes verschieden große Instrumente
gibt. Damit kann das Instrument "mitwachsen" ohne dass jeweils eine
Neuanschaffung nötig ist. Für die Leihgebühren inklusive Versicherung des Instruments
sind monatlich ca. 20,00 EUR zu veranschlagen.
Welche Kosten entstehen noch?
In der Anfangsphase sind Noten noch nicht so wichtig. Im
weiteren Verlauf des Unterrichts ist die Anschaffung von Notenmaterial
unumgänglich. Da es für die Arbeit mit den Noten nötig ist, persönliche
Eintragungen und Anmerkungen vorzunehmen, ist die Ausleihe von Notenmaterial
nicht zu empfehlen. Aus urheberrechtlichen Gründen erübrigt sich auch das
Kopieren des Materials.
Kosten für Unterrichtsmaterialien belaufen sich auf ca. 25 -
50 EUR im Kalenderjahr.
Nicht zu vergessen ist das Unterrichtshonorar. Hier ist
entscheidend, ob Gruppen oder Einzelunterricht in Anspruch genommen wird. Die
monatlichen Kosten bei einer wöchentlichen Unterrichtseinheit von 45 min
betragen 61,50 EUR, bei einer Unterrichtsdauer von 30 min wöchentlich 41,00 EUR
und beim Frühen Instrumentalunterricht 82,00 EUR.
Im Gruppenunterricht teilen sich die Schüler einer Gruppe
die Honorarkosten.
Unterrichtsformen
Früher Instrumentalunterricht
Für Kinder bis zum Alter von 8 Jahren ist es empfehlenswert,
zwei mal in der Woche eine verkürzte Unterrichtseinheit von 30 min im Einzel-
oder Gruppenunterricht wahrzunehmen. Damit wird gewährleistet, dass die
Konzentrationsfähigkeit des Kindes nicht überstrapaziert wird.
Gruppenunterricht
Das Kind nimmt zusammen mit anderen Kindern am Unterricht
teil. Der Pädagoge widmet sich abwechselnd einzelnen Kindern und der Gruppe als
Ganzes. Dadurch ergeben sich für den Schüler Phasen der Entspannung, die so im
Einzelunterricht nicht auftreten. Bei dieser Unterrichtsform wird das Lerntempo
vom durchschnittlichen Gruppenniveau - einige Kinder lernen schneller, andere
langsamer - bestimmt. Es gibt instrumentenabhängig begrenzte Gruppenstärken.
Einzelunterricht
In dieser Unterrichtsform widmet sich der Pädagoge nur einem
Kind. Es entstehen für das Kind keine "Wartezeiten" im Kontakt mit
dem Lehrer. Der Einzelunterricht ist die intensivere und für fortgeschrittenere
Instrumentalschüler ideale Unterrichtsform.
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