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MZ-Presseartikel zur Schulmusicalaufführung am 27.06.2012 am PDF Drucken E-Mail
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Geschrieben von SUSANNE SCHLAIKIER   
Montag, 2. Juli 2012
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Die Tiere wehren sich dagegen, dass ihre Namen immer für Beschimpfungen herhaltenmüssen. Foto: Nicklich
mz-logo_rgb.gif Redakteur: SUSANNE SCHLAIKIER

Erschienen 29.06.2012 • MZ Lokalteil Bernburg • Seite 10

Eule „Eulalia“ weiss weiter

MUSICAL Tiere sind es leid, für Schimpfwörter herzuhalten.

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Das Publikum ist begeistert.

BERNBURG/MZ. Tiere haben gar nicht so ein dickes Fell, wie es manchmal aussieht. Nein, auch Schweine können ziemlich verletztlich sein, wenn sie als "dicke Sau" betitelt werden. Und, kaum zu glauben, aber Kühe sind beleidigt, wenn ihnen eine gewisse Intelligenz abgesprochen wird und von einer "dummen Kuh" die Rede ist. Daher sind die Tiere auch ziemlich verärgert, als sie genau jene Beschimpfungen in der Pause auf dem Schulhof der Johann-Wolfgang-von-Goethe-Grundschule hören.

Die Szene ist zwar nur gespielt, aber so oder so ähnlich spielt es sich regelmäßig auf Schulhöfen hier und anderswo in Deutschland ab. Daraus hat Mechthild von Schoenebeck bereits vor Jahren das Musical "Als die Tiere die Schimpfwörter leid waren" gemacht, das die Goethe-Grundschüler und der Cantalino-Kinderchor am Mittwoch auf dem Schulhof aufführten.

Mit hartem Ratten-Rap startet das engagierte Musical. Die Tiere sind wütend. Als "Straßenköter!" "Alter Esel!", "Blöde Ziege, du!" beschimpfen sich die Schüler auf dem Schulhof. Ratte Rasko hört auf der Suche nach etwas Essbarem davon und ist empört: "Durch die Schimpferei werden Tiere diskriminiert", erklärt "Rasko" (überzeugend: die erst achtjährige Pia Schauer). Die Ratte berichtet den anderen davon und gemeinsam beschließen sie, etwas dagegen zu unternehmen. Doch nach der ersten Aufregung, sind sie erstmal ratlos, wie sie die Kinder zur Vernunft bringen können. Als erstes sinnen sie nach Rache, dann aber fällt ihnen die Eule "Eulalia" ein, die sie um Hilfe bitten. "Wir können nur etwas erreichen mit Lachen und etwas Magie", ist sich "Eulalia" sicher.

Anna Börner verzaubert auf zweierlei Weise: Die Zuschauer mit ihrer Bühnenpräsenz und ihrer Stimme als weise Eule. Und die Kinder auf dem Schulhof mit einer einzigen Berührung. "Nur echtes Bedauern und die Einsicht, einen Fehler gemacht zu haben, können den Zauber brechen", sagt Eulalia.

Am Ende nähern sich Tiere und Kinder an. Sie lernen sich kennen und merken, dass die jeweils andere Seite gar nicht so übel ist. "Lasst uns Freunde sein", singen sie am Ende im Chor.

Das Musical, in dem 30 Grundschüler und 14 Chorkinder mitwirken, feierte bereits am Samstag auf dem Schlossbergfest Premiere. Musikpädagogin Vera Böhlk, die an der Schule auch eine Flöten-Arbeitsgemeinschaft leitet, hatte das Stück seit Beginn des zweiten Schuljahres in wöchentlichen Proben mit den Kindern einstudiert.

Ihr Mann Olaf Böhlk hat sie am Klavier begleitet. Nicht einmal der Wind, der die Noten wegbläst, oder der Regenschauer, der beinahe zum Umzug in die Turnhalle führt, kann die Akteure am Mittwoch nervös machen. Mit einfacher Kostümierung, ein wenig Make up und ohne Requisiten zeigen die Kinder das Wesentliche: Es kommt auf Toleranz an, und darauf, dass man sich erst einmal kennen lernen sollte, bevor man sich beschimpft - mit Tiernamen oder anderen unflätigen Begriffen. Davon sind Mitwirkende und Besucher am Mittwoch ohnehin weit entfernt: Die Schüler freuen sich über den gelungenen Auftritt, das Publikum spendet ihnen gebührend Applaus.

"Es hat ganz viel Spaß gemacht", erklärt Pia Schauer alias "Ratte Rasko". Sie sei überhaupt nicht aufgeregt gewesen, erklärt die Achtjährige. Ähnlich äußert sich Anna Börner. Auch sie hat ihren Auftritt genossen. "Am besten hat mir gefallen, dass ich allein singen durfte", sagt die Zehnjährige mit musikalischer Vorbildung: Anna spielt Geige und singt seit kurzem im Chor.

Rollen doppelt besetzt

Bei dem Muscial, das vom Land gefördert wurde, wollten so viele Kinder mitmachen, dass jede Rolle doppelt besetzt wurde. Es spielten am Samstag bzw. Mittwoch folgende Solisten: Papagei Pipo (Annelie Ahrndt / Maria Otto), Kamel Knut (Moritz Ambrosius / Bennet Luthe), Schlange Mississippi (Sophie Hegenbart / Yasmin Herold), Schwein Schwarte (Robin Jagusch), Kuh Kunigunde (Theresa Lessig / Alissa Rheinländer), Ziege Zilly (Victoria Meixner / Charlotte Wojciechowski), Eule Eulalia (Beatrice Moye / Anna Börner), Esel Eduard (Tim Schmalenberg / Fabian Otto), Schaf Scheribert (Jenny Rückriem / Rebecca Herrmann), Gockel Giebert (Max Spandau / Cedric Friedrich), Hase Horsti (Niclas Zacher / Noel Grey) und Ratte Rasko (Pia Schauer).

 
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